Krassgrün - Kim Kyra Brüntjen

Praktikanten-Blogger

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Kim Kyra Brüntjen

Kim Kyra Brüntjen

Kurz bevor das Virus ausbrach, dessen Namen niemand mehr hören kann, absolvierte die Tochter von Frank und Stephanie Brüntjen, Inhaber der gleichnamigen Baumschule in
Westerstede, ein Auslandspraktikum mit der Schorlemer Stiftung im Norden der USA. Was sie dort erlebt, berichtet sie hier.

Gärtnerin on Tour: Kim's Auslandspraktikum in den USA

Howdi, mein Name ist Kim Kyra Brüntjen. Ich bin 20 Jahre alt und absolviere zurzeit, durch Vermittlung der Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes und ihrer amerikanischen Partnerorganisation caep (Communicating for Agriculture Exchange Programs), mein Auslandpraktikum im Bereich Garten- und Landschaftsbau in Jamestown, North Dakota.

 

North Dakota liegt im Norden der USA, an der Grenze zu Kanada. Der Bundesstaat ist 183.112 km² groß und hat über 750.000 Einwohner. Die Hauptstadt Bismarck ist ungefähr 90 Meilen (ca. 145 km) von meiner Gaststadt Jamestown entfernt. Jamestown liegt zwischen Fargo und Bismarck, ist 33,3 km² groß und hat über 15.000 Einwohner. Wie ganz North Dakota ist Jamestown von der Landwirtschaft geprägt, was sich auch im Landschaftsbild wiedersiegelt. Unendlich scheinende Weiten, nicht enden wollende Highways und Getreide- und Maisfelder soweit das Auge reicht.

 

Mein Gastbetrieb, Country Gardens Floral and Greenhouse Inc., liegt im Zentrum der Stadt. Der Familienbetrieb von Gretchen Barnick teilt sich in zwei Bereiche auf. Zum einen in einen Floralshop mit zwei Vollzeit- und zwei Halbtagsangestellten. Zum anderen in ein Gartencenter mit einem Vollzeitangestellten. Das Gartencenter ist nur in der Sommerzeit geöffnet (Anfang Mai bis Mitte Oktober), da die Winterzeit hier schon Anfang November beginnt. Die Winterzeit ist etwas härter als bei uns in Norddeutschland. Während unser Winter aus Niesel- und Schneeregen besteht, kann man sich hier kaum vor dem Schnee und den tiefen Temperaturen retten.

 

 

In den ersten zwei Monaten meines Praktikums war ich im Gartencenter beschäftigt und erhielt somit einen kleinen Einblick in deren Sortiment. Viele Sträucher und Stauden aus den Zonen2 3-5, sowie Acer, Weiden und Obstbäume aus der Zone 5, immergrüne Pflanzen, wie Thujen, Fichten und Tannen, aus der Zone 3 und Gräser, wie die Festuca glauca, aus der Zone 4. Es lässt sich erkennen, dass das Pflanzensortiment an das kalte Klima angepasst ist. Im Gegensatz zu den Pflanzen musste ich mich erst daran gewöhnen. Zu meiner Anfangszeit hatten wir noch schöne, warme 28 Grad Celsius, doch innerhalb einer Woche ist die Temperatur auf 10 Grad Celsius gesunken. Nach weiteren zwei Wochen zeigte das Thermometer bereits – 10 Grad Celsius an und die ersten Schneestürme wurden vorhergesagt.

 

 

Nun zurück zum Thema Praktikum. Zu meinen Aufgaben gehörten Pflegearbeiten, wie das Unkrauten, das Bewässern und das Beschneiden. Darüber hinaus umfasste mein Tätigkeitsfeld die Beratung von Kunden und die Aufnahme von Bestellungen. Dies war in der ersten Zeit nicht ganz einfach, da man nicht jeden Kunden auf Anhieb verstehen konnte. Aber wie heißt es so schön, man wächst mit seinen Aufgaben. Mit dem Ende der Sommerzeit wurde es draußen zunehmend ruhiger, sodass mir im Floralshop immer mehr Tätigkeiten zugeteilt wurden. In dem Shop darf ich die Telefonbestellungen aufnehmen, Kunden beraten, Lieferungen rausbringen (ich habe meinen amerikanischen Führerschein gemacht) und selber Gestecke und Blumensträuße kreieren. Es macht richtig Spaß eigene Ideen und Fantasien in den Gestecken zu integrieren und zu sehen welche Blumen zusammen harmonieren.

 

Nach Thanksgiving haben auch wir traditionell mit dem Weihnachtsbaum- Verkauf angefangen. Aus meinen ersten Beobachtungen lässt sich erschließen, dass die meisten Amerikaner 8 foot (ca. 2,44 m) Balsam oder Fraser-Tannen bevorzugen. Beide Tannenarten kommen aus dem nordöstlichen Nordamerika und sind dementsprechend dem hier vorherrschenden Klima angepasst. 

 

In den ersten drei Monaten meiner Praktikumszeit wurde mir sehr viel beigebracht und ich durfte sehr viele neue Sachen erlernen. Mein Gastbetrieb hat mich sehr herzlich aufgenommen und gleich wie ein Mitglied des Teams behandelt. Vom ersten Tag an durfte ich richtig mithelfen. Ich bin sehr dankbar für diese tollen Erfahrungen und möchte allen Beteiligten, die mich in dieser Entscheidung und auf dem Weg dorthin unterstützt haben, ein großes Dankeschön zusprechen! Man sammelt nicht nur Arbeitserfahrungen, sondern lernt auch neue Menschen und deren Traditionen kennen (und lieben). Darüber hinaus bin sehr gespannt, was die nächsten drei Monate meines Praktikums mit sich bringen. Das Absolvieren eines Auslandspraktikums kann ich nur jedem, der die Möglichkeit dazu hat, weiterempfehlen.

 

Eure Kim