Krassgrün - Pauline Hirschberg
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Pauline
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Wer bist du?
Ich bin Pauline Hirschberg, 18 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Havelland (Brandenburg). Ich beginne im Juli eine Ausbildung zur Landwirtin im Rahmen eines Dualen Bachelorstudiums in Agrarwirtschaft - das heißt, ich studiere parallel zu meiner Ausbildung. Ich bin ein Dorfkind, aber habe zuhause keinen landwirtschaftlichen Betrieb, nur ein paar Hühner für die eigenen Frühstückseier.
Ich mache eine Ausbildung zur Landwirtin, weil...?
ich immer schon von Landwirtschaft und Natur umgeben war. Wir haben einen großen Garten und Nutztiere, mein Vater ist Jäger und viele meiner Freunde sind Jäger und/oder Landwirte. Nicht weit weg vom Haus meiner Oma gab es einen Milchviehstall. Als kleines Mädchen hat mir der Betriebsleiter dort immer die Kühe und Kälber gezeigt und mir alles erklärt. Über den Zukunftstag habe ich angefangen in diesem Betrieb als Aushilfe in den Ferien zu arbeiten. Nach den ersten drei Wochen war ich mit dem "Kuhvirus" infiziert und wusste, dass ich nach dem Abi was mit Landwirtschaft machen will. Ich habe meine Anfangszeit in diesem Betrieb sehr genossen, trotz des frühen Aufstehens und der harten Arbeit. Leider wurde der Betrieb auf Grund der niedrigen Milchpreise vor zwei Jahren geschlossen und meine Zeit dort hat ein unschönes Ende gefunden.
Was machst du, wenn es nicht um Landwirtschaft geht?
Außer der Landwirtschaft gibt es in meinem Leben noch die Jungzüchter🐄🐃🐂. Nach meinem ersten Jahr im Stall bin ich in den Brandenburger Jungzüchterverein eingetreten. Der Austausch mit Menschen, die Rinder genauso lieben wie ich, macht unglaublich viel Spaß. An den Wochenenden bin ich fast immer mit meinem Freund bei der Angus-Herde eines guten Freundes. Bei den Tieren kann ich entspannen und mich vom Schulstress erholen. Wir nehmen die Tiere mit zu Jungzüchterwettbewerben und führen sie auf Leistungsschauen vor. Alle Tiere in der Herde akzeptieren mich und vertrauen mir, sie freuen sich, wenn ich komme und stehen mir auch bei, wenn ich einen schlechten Tag habe. Dieses Vertrauen gibt mir viel Kraft und bestärkt mich immer wieder.
Später möchte ich mal...?
Betriebsleiterin werden und erfolgreich Rinder züchten. Mein großer Traum ist es, eigene Zuchttiere auf den großen Leistungsschauen vorzuführen und dort gute Platzierungen zu erzielen. Aber auch die Arbeit als Zuchtinspektorin bei unserem Rinderzuchtverband kann ich mir für meine Zukunft vorstellen.
#Blog 97
Zur Brandenburger Erntekönigin gekrönt
Am Wochenende wurde ich auf dem 17. Brandenburger Dorf- und Erntefest in Wulkow im schönen Ruppiner Seeland zur Brandenburgischen Erntekönigin gekrönt.
Ich hatte mich auf den Aufruf des Landesbauernverbandes Brandenburg beworben und freue mich total auf meine neue Aufgabe, den Berufsstand ein Jahr lang landes- und bundesweit zu präsentieren.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was man mitbringen muss, um Erntekönigin zu werden? Man muss mindestens 18 Jahre alt sein und entweder eine landwirtschaftliche Ausbildung machen oder einen landwirtschaftlichen Hintergrund haben.
So genau weiß ich noch nicht, was auf mich zukommt – als Erntekönigin repräsentiert man die Landwirtschaft auf Messen und Ausstellungen.
Im Betrieb sind wir gerade mit der Saatbettvorbereitung und der Maisernte beschäftigt. Außerdem probieren wir dieses Jahr auf unseren abgeernteten Flächen mit Zwischenfrucht.
Diese soll mehr Wasser im Boden halten. Die Pflanzen werden von einer gezackten Walze gequetscht, sodass sie absterben und wie ein Teppich über dem Boden liegen. So sparen wir auch Bodenbearbeitungsgänge und Pflanzenschutzmittel ein.
Anschließend wird auf den Flächen Futterroggen ausgesät.
Eure Pauline
#Blog 92
Tierschauen – warum sie mein Herz höher schlagen lassen
Mitte Juni hatten wir eine besondere Jubiläumstierschau: 50 Jahre Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind (DSN). Für alle, die die Rasse nicht kennen, sie ist kleinrahmig, eher fleischbetont, gilt als Doppelnutzungsrind und ist der Ursprung aller heutigen schwarzbunten Rinder. Die Rasse ist vom Aussterben bedroht und wird bei uns in Brandenburg seit 1972 hauptsächlich in der Agrargenossenschaft Gräfendorf eG, dem größten DSN-Zuchtbetrieb Deutschlands, als Genreserve gehalten.
Natürlich wollten wir den Besuchern von nah und fern zeigen, wie gut das funktioniert. Zur Tierschau hatte der Verein Genreserve Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind e.V. nach Gräfendorf (Herzberg Elster) eingeladen und wir Jungzüchter waren für das Vorführen der Tiere zuständig.
Das ist viel Arbeit, nicht nur das Herrichten der Tiere, auch der Schauwettbewerb an sich. Insgesamt haben wir 53 Kühe aus sieben Betrieben präsentiert, in unterschiedlichen Kategorien: Jungkühe, Erst- und Zweitkalbskühen und ältere Kühe aus der dritten, vierten und fünften Laktation. Bewertet wird u.a. die Leistung, das Euter, der Rassetyp des Tieres, das Exterieur und die Fundamente (sprich die Beine und Klauen).
Siegerin des 50. Jubiläums der DSN-Genreserve, also "Grand Champion" wurde die General- Tochter Gertrude, eine stattliche Drittkalbskuh, ebenfalls die Siegerkuh alt. Siegerkuh der Erst- und Zweitkalbskühen wurde die General-Tochter Gernotta, sie wurde ebenfalls zum "Reserve-Grand Champion" geführt.
Die Jungkuh Nora, eine Martini-Tochter, die ich vorgeführt habe, errang den 2. Platz in ihrer Klasse und wir konnten den Schauring erfolgreich mit einer Siegerschleife verlassen.
Für mich ist das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind eine wunderschöne Rasse und so viele hochklassige Kühe auf einem Fleck zu sehen und mit ihnen durch den Ring zu laufen, lässt mein Herz höher schlagen.
Falls ihr noch Fragen zur DSN-Rasse, könnt ich euch gerne bei mir melden.
Eure Pauline